Weihrauch (Boswellia serrata) - eine umfassende Übersicht

NATURIUS - Ulrike Aichhorn
2025-06-17 14:08:00 / Wissenswertes
Weihrauch (Boswellia serrata) - eine umfassende Übersicht - Weihrauch (Boswellia serrata) - eine umfassende Übersicht

Eine umfassende Übersicht über Weihrauch (Boswellia serrata), seine traditionelle Verwendung und die moderne wissenschaftliche Forschung dazu.


Weihrauchharz, seit Jahrhunderten in der traditionellen indischen Ayurveda-Medizin als Allround-Heilmittel bekannt, wird intensiv erforscht. Die Wirkung basiert hauptsächlich auf Boswelliasäuren (BAs), die entzündungshemmend, antioxidativ und schmerzlindernd wirken. Sie hemmen Enzyme der Eicosanoid-Biosynthese und die Ausschüttung proinflammatorischer Zytokine. Experimentell wurden auch zell- und organprotektive, antiproliferative (wachstumshemmende) sowie hirnleistungssteigernde und immunmodulatorische Effekte nachgewiesen.


Inhaltsstoffe und Dosierung

Das Harz enthält ätherische Öle, Schleim und etwa 30% Boswelliasäuren (wie Acetyl-β-BA, AKBA, β-BA, KBA). Die WHO empfiehlt eine Tagesdosis von bis zu 3 Gramm Harz oder 1050 mg Extrakt, aufgeteilt in drei Einzeldosen. Bei Arthrose werden bis zu 1200 mg eines Alkoholextrakts empfohlen, bei entzündlichen Darmerkrankungen bis zu 3600 mg.


Anwendungsbereiche und Wirksamkeit

  • Rheumatische Erkrankungen und Sportverletzungen: Viele Studien zeigen einen Wirksamkeitstrend bei rheumatoider Arthritis, Arthrose und beschleunigter Heilung von Sportverletzungen.
  • Entzündliche Darmerkrankungen: Hinweise auf Wirksamkeit bei Colitis ulcerosa; bei Morbus Crohn ist die Datenlage widersprüchlich. Ein Wirksamkeitstrend wurde auch beim Reizdarmsyndrom beobachtet.
  • Asthma bronchiale: Weihrauch wird zur unterstützenden Behandlung empfohlen.
  • Multiple Sklerose und Hirnödem: Bei diesen Indikationen ist die Datenlage für eine dauerhafte Wirkung noch begrenzt, es gab jedoch Hinweise auf temporäre Besserungen.
  • Antiproliferative Wirkung: Experimentelle Daten deuten auf wachstumshemmende Effekte bei verschiedenen Krebsarten hin, insbesondere bei Darmkrebs und Brustkrebs, oft in Synergie mit Chemotherapie oder Strahlentherapie.
  • Hirnleistungssteigernd: Tierstudien zeigten Verbesserungen des Lernverhaltens, der Gedächtnisfunktion und der Nervenregeneration, was auf ein Potenzial bei neurodegenerativen Erkrankungen hindeutet.

Insgesamt ist Weihrauch ein vielversprechendes Naturheilmittel mit einem breiten Spektrum an Wirkungen, das seit langer Zeit genutzt und zunehmend wissenschaftlich untermauert wird. Weitere Studien sind jedoch notwendig, um die Wirksamkeit bei vielen Indikationen zu erhärten und das vollständige Sicherheitsprofil zu klären.

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